Wissenschaftler haben das Gesicht von Zlatykuni wiederhergestellt – einer Frau, die vor 45.000 Jahren lebte
Verschiedenes / / August 01, 2023
Möglicherweise gehörte sie zu einer Population früher Menschen, die sich mit Neandertalern vermischten.
Wissenschaftler restauriert das Erscheinen einer Frau, die vor etwa 45.000 Jahren auf dem Territorium der modernen Tschechischen Republik lebte. Dies ist der älteste Mensch, dem es gelang, eine genetische Sequenzierung durchzuführen.
Dank eines in zwei Teile gespaltenen Schädels, der bereits in den 1950er Jahren entdeckt wurde, konnte das Gesicht wiederhergestellt werden. Zunächst ging man davon aus, dass es sich um einen Mann handelte. Doch 70 Jahre später brachte eine neue Studie die Wahrheit ans Licht. Die Forscher benannten die Frau Zlatý kůň („Zlatykunya“ oder „Goldenes Pferd“ auf Tschechisch) nach dem Hügel über der tschechischen Höhle, wo die Überreste gefunden wurden.
Die Analyse zeigte auch, dass etwa 3 % des Genoms der Frau Neandertaler-Gene waren. Sie gehörte wahrscheinlich zu einer frühen Generation von Menschen, die sich mit Neandertalern vermischten.
Mithilfe eines CT-Scans wurde ihr Gesicht rekonstruiert. Die Aufgabe wurde dadurch erschwert, dass einige Knochen, darunter fast die gesamte linke Gesichtshälfte, fehlten. Sie wurden durch Computersimulation der durchschnittlichen statistischen Daten moderner Männer und Frauen ergänzt.
Eine interessante Information über den Schädel ist, dass er nach ihrem Tod von einem Tier verschluckt wurde. Es könnte sich um einen Wolf oder eine Hyäne handeln, die es damals bereits in der Fauna gab.
Cicero Moraes
Brasilianischer Grafikexperte
Bei ihrer Arbeit machten die Wissenschaftler auf den kräftigen Kiefer einer Frau aufmerksam, der eher typisch für ein männliches Gesicht ist. Darüber hinaus erwies sich ihre endokranielle Gehirnregion als größer als die des modernen Menschen. Dies liegt daran, dass das Genom wahrscheinlich mehr Ähnlichkeiten mit dem Neandertaler als mit dem modernen Menschen aufwies.
Als Ergebnis erstellten die Wissenschaftler ein realistisches Bild einer Frau mit dunklem lockigem Haar und braunen Augen. Allerdings weisen die Autoren des Werks darauf hin, dass vieles davon ein Rätsel bleibt, sodass das resultierende Porträt möglicherweise nicht genau das tatsächliche Erscheinungsbild des Originals widerspiegelt.
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