Chinesischer Rover findet Spuren der jüngsten Wasseraktivität auf dem Mars

Wissenschaftler der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) untersuchten Daten des Zhurong-Rover und fanden rissige Schichten auf kleinen Marsdünen. Jetzt glauben sie, dass es bereits vor 400.000 Jahren flüssiges Wasser auf dem Roten Planeten gab. Neu lernen veröffentlicht in Science Advances.

Mars-Rover „Zhuzhong“ hat erreicht sein Ziel im Mai 2021. Er landete in der Region Utopia Plain, um vier kleine sichelförmige Dünen zu untersuchen.

Die von ihm erhaltenen Daten zeigten, dass die Merkmale ihres Reliefs unter dem Einfluss von flüssigem Wasser entstanden, das eine große Menge Salz enthielt. Dieses Wasser wiederum entstand aus dem Schmelzen von Schnee oder Eis, das sich bei einem Rückgang der Umgebungstemperatur auf der Oberfläche der Dünen hätte bilden können, stellten die Wissenschaftler fest.

Diese Spuren von Wasserströmen tauchten irgendwo zwischen 1,4 Millionen und 400.000 Jahren auf. Und das ist insofern bemerkenswert, als Utopia weit entfernt vom Nordpol des Mars liegt, wo sich, wie bisher angenommen, alles Eis ansammeln könnte.

Nach der Theorie der Forscher war das Wasser auf dem Mars aktiv vor etwa drei Milliarden Jahren. Nach einem starken Klimawechsel gefror es und blieb an den Polen hängen, und der größte Teil des Planeten verwandelte sich in eine Wüste.

In der Vergangenheit haben Wissenschaftler bereits relativ junge Spuren von Wasserbewegungen auf dem Mars gefunden, jedoch näher an den Polen, was ihre Theorie bestätigte. Die Wahrscheinlichkeit solcher Spuren in äquatorialen Regionen wurde von den meisten Forschern ausgeschlossen.

Die Entdeckung des chinesischen Rovers lässt diese Hypothese jedoch in Zweifel ziehen. Es ist jetzt bekannt, dass sich Eisreserven nicht weit vom Äquator angesammelt haben. Dies geschah höchstwahrscheinlich vor mehreren Millionen Jahren, als der Neigungswinkel der Marsachse anders war und die heutigen äquatorialen Breiten klimatisch günstiger waren.