„Weird Planet“ ist eine niedliche, aber nerdige Zeichentrickserie vom Autor von „Rick und Morty“.
Verschiedenes / / August 11, 2023
Dan Harmon und Apple TV+ versuchten, den beliebten Comic zu verfilmen.
Am 9. August wurden die ersten drei Folgen von Strange Planet auf Apple TV+ uraufgeführt. Der potenzielle Treffer erwies sich als zu sanft und sogar zu träge, um ernst genommen zu werden.
Als Hauptquelle für die Zeichentrickserie dienen die Webcomics von Nathan Pine. Darin leben blaue Männer, sogenannte „Kreaturen“, in einer Welt, die einem Menschen möglichst ähnlich ist – wenn auch etwas absurder. Beispielsweise wird eine Empfehlung von einem Job als Komplimentdokument bezeichnet. Der Webcomic erfreut sich im westlichen Internet großer Beliebtheit, daher ist es nicht verwunderlich, dass daraus eine vollwertige Zeichentrickserie geworden ist.
Ein seriöses Team hat an „Strange Planet“ gearbeitet. Neben Pine, der den ursprünglichen Webcomic geschrieben hat, wurde das Drehbuch von Dan Harmon geschrieben („Rick und Morty", "Gemeinschaft"). Für die visuelle Serie ist das Studio ShadowMachine („Horse Bo Jack“) verantwortlich.
Die Handlung der Serie spielt sich also auf einem „seltsamen Planeten“ ab, der der Erde sehr ähnlich ist, wo „Kreaturen“ leben, die den Menschen sehr ähnlich sind. Sie erforschen die absurden Dinge, die sie im Alltag umgeben, und suchen auch nach Wegen, ihre üblichen Probleme zu lösen.
Naivität ist nervig
Der Ton der Serie, der sowohl im Drehbuch als auch in den Bildern verankert ist, wirkt merkwürdig. Das nächste Analogon ist Gravity Falls mit seiner Naivität und kindisch Ansatz zur Problemlösung. Der Altersunterschied der Charaktere: Im „Strange Planet“ verhalten sich Erwachsene kindisch und daher infantil und teilweise auch naiv. Und das wird mehrdeutig wahrgenommen.
Die Lösungswege für Heldenprobleme sind immer so einfach, dass sie möglichst oberflächlich wirken. Wenn Ihrer Familie zum Beispiel nicht gefällt, was Sie lieben, dann suchen Sie einfach weiter nach einer gemeinsamen Sprache – und alles wird gut. Bist du ein Teenager ohne Freunde? Sie müssen nur warten und Freunde wird von selbst erscheinen. Mit jeder Folge wirkt dieses einfache und naive Rezept immer zweifelhafter und wird schließlich langweilig. Was auch immer der Konflikt sein mag, er wird sich von selbst lösen.
Bizarre Sprache ersetzt Humor
Der gesamte Humor der Zeichentrickserie basiert auf der Identifizierung seltsamer Dinge rund um eine Person, lediglich Menschen werden durch „Kreaturen“ ersetzt. Dabei spielt die Sprache eine große, entscheidende Rolle – sie dient der Suche nach alltäglichen Absurditäten. Flugzeug sind fliegende Autos, der Elternteil ist ein Rettungswagen, Alkohol ist ein schwaches Gift und so weiter. Vielleicht bringt nur die erste Serie mit ihren Sprachspielen so richtig zum Lachen, doch nach und nach wird der eintönige Humor langweilig.
Die Struktur der Episoden verdeutlicht nur das Problem. In den ersten 5 Minuten wird dem Zuschauer eine Hintergrundgeschichte gezeigt, in der es viele Sprachspiele gibt, dann beginnt die Haupthandlung, die deutlich langweiliger ist als der Anfang der Serie. So erzählt die erste Folge zunächst von den Flugzeugen und den Emotionen, die sie bei den Passagieren hervorrufen, danach beginnt die Geschichte der Flugbegleiterin. Und wenn die Hintergrundgeschichte lustig erscheint, dann ist die Haupthandlung zu einfach. Sitcom Nicht schrecklich, aber definitiv nicht großartig. Gut genug, um die Show am Laufen zu halten, aber nicht lustig genug, um es jedem zu empfehlen.
Die Optik ist eher enttäuschend.
Das Vorhandensein eines Webcomics als Primärquelle gibt den Autoren der Serie Orientierung. Sie übernehmen einen visuellen Stil, schaffen es aber nicht, ihn weiterzuentwickeln. Der Webcomic forderte seinen Tribut vom Minimalismus, aber die Serie erforderte eine gewisse Weiterentwicklung des ursprünglichen Stils, doch Harmons Team gab das Experimentieren auf. Dadurch wirkt eine süße und ruhige Farbpalette zu langweilig und sogar leer. Besonders im Hintergrund fällt die Einheitlichkeit und Unbeweglichkeit auf.
„Strange Planet“ ist eine niedliche, manchmal witzige, aber übermäßig vorhersehbare Serie, die es schon in der Mitte der zweiten Folge schafft, in Selbstwiederholungen zu verfallen. Manchmal scheint es, als hätte Strange Planet außer einem (nicht immer witzigen) Wortspiel nichts zu bieten. Und die Bilder deuten darauf hin, dass man die Original-Comics genauso gut lesen kann – in ihnen scheint Minimalismus gerechtfertigter zu sein.
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